Samstag, 18. Oktober 2008

Alles nur geklaut?

Ein Problem, das viele Messen haben: Die Leute laufen mit grossen Taschen herum, in denen schnell mal das eine oder andere Buch verschwindet. Diese liegen ja auch überall offen herum und sind natürlich zum angucken und «anlesen» gedacht, wie beim Stand des Deutschen Buchpreises. Dort kann man einen Kaffee trinken, sich ein Buch der diesjährigen Long List greifen und nach Lust und Laune schmöckern. Das mit dem Zurücklegen nehmen einige Gäste dann aber doch nicht so genau.

Die Frau vom Stand erklärt mir, dass man damit nun einfach rechnen müsse: «Wir können die Augen nicht überall haben - und auch nicht jede Tasche kontrollieren.» Aber generell seien Buchmessebesucher ein ehrliches Volk. «An anderen Messen wird viel mehr geklaut, zum Beispiel an Tourismusmessen.» Doch man müsse das Positive daran sehen: «Eigentlich ist auch was Schönes: Die Menschen wollen unbedingt das Buch lesen, insofern ist das eine Bestätung für uns.»

Am Schluss unseres Gesprächs gibt sie mir noch ein dickes Heft mit: «Um dem Klauen etwas entgegenzuwirken, haben wir dieses Jahr ein Heft mit Leseproben der Long-List-Bücher gedruckt. Da bekommen Sie einen ersten Eindruck - und wenn Sie weiterlesen wollen, kaufen Sie sich das ganze Buch in der Buchhandlung.» Werd ich machen.

Übrigens: Der grösste inoffizielle Ehrentitel ist immer der des meistgeklauten Buches.

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